Folge 21: 09.04.2003 - Subway to Sally, Pinkostar (Hannover / Pavillon):

Auf gehts Buam, Engelskrieger Tour-Report die Zweite, dieses Mal aus dem „Pavillon“ mitten im Zentrum der Welfenstadt Hannover, oder wie nach dem Weg gefragte Passanten häufig antworten würden, „Das is´ da irgendwo hinterm Bahnhof“.

Nachdem ich es heute zur Ausnahme einmal geschafft hatte mich ohne größer Umwege direkt ins Parkhaus meines Vertrauens zu stellen, machte ich mich sogleich mit Kamera, Zettel und Stift bewaffnet auf einen überraschend kurzen Weg zum Ort des Geschehens. Während ich mich noch wunderte, dass die Halle im Herzen der Stadt autotechnisch besser zu erreichen ist als so mancher Außenbezirksclub, kam bereits das Ende einer riesigen Menschenschlange in Sicht, die sich rund um das kreisförmige Gebäude wand und nun auf das allabendliche Einlassritual wartete.

Getreu dem Motto „Wer steht schon gerne hinten an, wenn er auch gleich reingehen kann“ zog ich es vor, meine Warteposition in Nähe der Türen zu errichten. Die „harmloser Passant überholt lauernde Schlange“- Nummer hatte sich jedoch schon nach wenigen Metern selbst überlebt, da DJ Dark, seines Zeichens Plattenunterhalter aus dem „Vier Linden“ in Hildesheim meine Tarnung auffliegen ließ und mir breit grinsend einen Flyer der von ihm moderierten Veranstaltung (www.IndependentDanceNight.de) in die Hand drückte. Einen kurzen Moment später hatte ich es dann doch geschafft mich größtenteils unbemerkt bis zur Pforte vorzuarbeiten, wo erstaunlicher Weise schon munter Eingelassen wurde. Da von offizieller Seite weder ein großes Securityaufgebot, noch übermäßiges Taschengefummel aufgefahren worden war, dauerte es nicht Lange bis sich einem als wartenden Fan das Allerheiligste des Pavillions erschloss.

Im Kampf um eine möglichst gute Ausgangsposition, sprich die erste Reihe, begab ich mich dann ohne Umschweife direkt in Richtung Wellenbrecher. Leider hatte sich das Unternehmen erste Reihe schon im Ansatz erledigt, da eben jene bereits vollständig ausgebucht war. Dafür fand sich mitunter das ein oder andere bekannte Gesicht aus vergangenen Schlachten dort wieder, sodass das Thema Langeweile beim Warten auf die Bands gar nicht erst aufkam. Stattdessen machte sich jedoch allmählich eine unwillkürliche Antistimmung breit. Kaum jemand schien sich für die Vorband „Pinkostar“ zu interessieren und so wurde schon vor dem eigentlichen Beginn munter auf ihnen herumgehackt. Dazu stellte sich die Frage, was um alles in der Welt den Veranstalter dazu bewogen hatte, Subway auf die hier stehende Zwergenbühne zu verfrachten. Im Vergleich zur Factory in Magdeburg, wo ein gewaltiges Gebilde von oben auf einen herabthronte, bot die Stage im Pavillion eher das Bild eines Kasperletheaters mit Aufsatz. Nicht einmal das mechanische Engelskrieger-Symbol war vollständig zu erkennen, geschweige denn einzusetzen. Und während man sich als Mehrfachbesucher dieser Tour noch fragte wie denn die Show hier reibungslos vonstatten gehen sollte, folgte plötzlich und Unerwartet der Runterzieher des Abends in Form eines blondschöpfigen Besoffskis, der sich sturzhackenstramm mitten vor die Bühne drängelte und dort einen angeblich ihm gehörenden Stehplatz für sich beanspruchte, was im Laufe des Abends für alle benachbarten Beteiligten zum absoluten Ärgernis wurde, da der Kollege scheinbar vollends auf die Paranoia-Schiene Abfuhr und in jedem Rempler eine Beeinträchtigung seiner gottgegebenen Hoheitsrechte erkannt haben wollte. Infolgedessen wurde der Herr allmählich aggressiv und bot dem nächsten „Störenfried“ gleich mal eine freundliche Klärung mit vier Fäusten an. Um es kurz zu machen Der torkelnde Meterneunzig ging uns allen mächtig auf den Zeiger und bot eine Show vor der Show, auf die man als Umstehender getrost hätte verzichten können.

Somit stand es mit der Stimmung im schon vor Anpfiff rappelvollen Pavillon nicht unbedingt zum Besten. Opfer der angefassten Laune wurden dann die Jungs von Pinkostar, welche sich etwa gegen dreiviertelneun auf die Bühne trauten um den Hannoveranern ihr Album „The trick is to keep breathing“ vorzustellen. Wie schon in Magdeburg stießen die Bemühungen des Quartetts zunächst auf wenig Resonanz. Abwartend lauschte die kritische Menge dem was da kam und begutachtete, wie sich Sänger Daniel mit seinen Kollegen Basti (Gitarre) und Mark (Bass) auf Betriebstemperatur rockte und Enno hinter seinem, aus Platzgründen in die Ecke verfrachteten, Schlagzeug eifrig losmachte. Kaum war das erste Stück vorüber, da stand den Jungs sprichwörtlich der blanke Schweiß auf der Stirn, was angesichts der Muffigen Luft und der kuscheligen Nestwärme im Pavillion auch nicht weiter verwunderlich war.

Räumlich reichlich beengt, ließ es sich Daniel dennoch nicht nehmen, sogleich seinen Mikroständer auf die Schultern zu packen und mit dem sperrigen Gestell den Luftraum unsicher zu machen. Leider hatte die Aktion nicht den gewünschten Erfolg, die Menge anzuheizen. Vielmehr verleitete sie einen Teil des Publikums dazu die Band pauschal in die Schublade „kreischende Hampelmänner“ einzusortieren. Demzufolge wollte leider keine übermäßige Stimmung aufkommen. Vereinzelt wippende Füße und nickende Köpfe blieben im Großen und Ganzen alles was die Vier im „Haben“ verbuchen konnten. Vielmehr begann sich im weiteren Verlauf des Konzertes eine kleine, immer zahlreicher werdende Front gegen Pinkostar zu formieren, die Sänger Daniel ab und an mit hohlphrasigen Sprüchen der Marke „Verpiss dich“ und „Hau endlich ab“ sehr direkt zeigten, was sie von ihm hielten. Jaja Subway Fans und Supportacts...ein lang gehegtes Thema über das man Bücher füllen könnte, nur dass die Band in diesem Fall wenig dafür konnte.

Was Pinkostar boten, war wie schon in Magdeburg eine sehr solide Rockshow mit reichlich Energie und eingängigem Song, die normalerweise keinen Grund zur Beanstandung gab. Trotzdem fingen sich Pinkostar ein Kelle ein, dass bei mir schon wieder die Erinnerungen an das vorletzte Jahr und Zombie Joe wach wurden, die an ähnlicher Stelle auf das übelste abgefrühstückt wurden und noch weit im Nachhinein den Titel „übelster Subway-Support ever“ einheimsten.

Ganz so dramatisch wurde es dann allerdings nicht. Mit dem aus Funk und Fernsehen bekannten Stück „Too many Scars“ und weiteren Songs wie „Silent Fool“ und „Save Yourself“ bekamen Daniel und Co. gerade noch mal die Kurve und schafften es immerhin ein kleines Grüppchen Aufgeschlossener von sich zu überzeugen. Kurz gesagt könnte man daher resümieren: Pinkostar schleppten sich mit einem hart erkämpften Arbeitssieg über die Ziellinie und hätten insgesamt etwas mehr Zuspruch verdient gehabt.

Was nach dem Ende des Supports folgte, ist so gewiss wie das Amen in der Kirche: UMBAU! Und das nicht zu knapp! Gute 25 Minuten musste die geifernde Menge leiden, bis um kurz vor 22:00 Uhr das Licht erlosch und ein Nebel des Grauens die Bühne hinter undurchdringlichen Schwaden verschwinden ließ. Eingehüllt von dichtestem Qualm huschten sodann mehrere Schatten auf die Bühne und parallel zum bedrohlichen Grollen aus den Boxen erklärte das aufflammende Licht die Wartezeit für beendet. Subway to Sally waren da!

Eröffnet von Erics Worten „Gebenedeite Dunkelheit“, die er von seinem erhobenen (wenn auch heute ziemlich gestutzten) Podest hinter dem Schlagzeug hinab peitschte, brach plötzlich ein akustischer Orkan los: begünstigt durch die räumliche Enge im Pavillon hörte man das Publikum, wie es mit geballter Stimme „Den Geist des Kriegers“ beschwor und der Band mit ebenbürtiger Lautstärke gegenüber stand. Wenn das keine standesgemäße Begrüßung war, dann weiß ich es nicht.

Mit der Kraft dieser Energie und der Erfahrung von mittlerweile knapp drei Wochen Tourroutine entwickelte sich der Fortgang des Konzertes trotz identischer Setliste komplett anders im Vergleich zu Magdeburg: Während sich das Publikum in Hannover nach dem ersten Aufbäumen erst einmal wieder schlafen legte und die Sache gemächlich angehen ließ, drehte die Band auf wie die Feuerwehr. Man merkte förmlich, dass die Anspannung der ersten Konzerte mit neuer Show einer positiven Aufregung gewichen war und so versprühte das Septett von Beginn an zurückgewonnene Lockerheit. Man konnte förmlich in den Gesichtern ablesen, wie heimisch sich StS an diesem Abend auf dieser Bühne fühlten. Egal ob nun Eric, dessen Sturzrisiko heute gegen null strebte, Ingo, der breit grinsend auf seinem Podest aufspielte oder Frau Schmitt, die den ganzen Abend wie aufgedreht mit dem Publikum kokettiert und dabei Simons bekannten Psychoblick (Augen auf und mit dem Kopf zittern) waschecht zu immitieren versuchte, überall sprudelte der Spaß, die Freude am Spielen in Richtung Zuschauerraum.

Bis der Funke von dort aus zurück zur Bühne sprang dauerte es jedoch für Subway-Verhältnisse ungewöhnlich lange. Unsterblich und Knochenschiff wurden relativ entspannt aufgenommen und nach einem zehnminütigen Zwischenspurt bei „Mephisto“ und „Die Schlacht“ schlug der Mob in Spe zu neuen Songs wie „2000 Meilen unter dem Meer“ und „Narben“ eher ein moderates Tempo an. Dadurch dass die folgenden „Minne“ und „Verloren“ nicht unbedingt zu den Partykrachern im Repertoire der Potsdamer gehören, zog sich der Abend reichlich hin.

Erst als mit „Kleine Schwester“ erneut härtere Klänge angeschlagen wurden, erwachte der schlafende Riese. Getreu dem Motto „Ab hier beginnt der Urwald“, begann sich nun jenseits der zweiten Reihe jeglicher Einfluss der zivilisierten Menschheit in Wohlgefallen aufzulösen. „Willkommen im Neandertal“ lautete die Devise und es wurde munter drauflos gepogt, gemosht, gesungen und krakehlt. Mittendrin natürlich auch wieder unser Besoffski vom Anfang, der nun mit Sicherheit noch einiges mehr an „Gedrängel“ erleiden musste. Armes Purzel kann man da nur sagen..

Wie dem auch sei, der Abend wurde mittlerweile richtig nett und trotz der kleinen Bühne und der fehlenden Möglichkeiten die vorhandene Bühnentechnik einzusetzen, hatten alle Beteiligten ihren Spaß. Egal ob „Kleid aus Rosen“, „Henkersbraut“ oder „Das Opfer“ es wurden keine Gefangenen mehr gemacht. Somit war das Schiff sauber auf Kurs und die Show lief in geordneten Bahnen, wenn, ja wenn sich nicht zunehmend „Julia“-Gesänge in die Kulisse gemischt hätten, die eine unterschwellige Aufsässigkeit einiger Fans gegenüber der Band andeutete. Irgend etwas rumorte inmitten des wilden Treibens und drängte mit fortschreitender Uhrzeit immer stürmischer an die Oberfläche.

Nachdem Subway selber schon von ihrem bisherigen „Feuer Ade“-Kurs abgeschweift waren und mit einigen heftigen Flammenstößen die Pavilliondecke gegrillt hatten, brachte das Publikum das bisher festgemeißelte Tourprogramm Stück für Stück ins Wanken. Dabei riefen die allgegenwärtigen „Julia“-Gesänge“ zunächst Eric auf den Plan, der nach Wolfstraum schon leicht sarkastisch „Na singts doch“ forderte und darauf hinwies, dass es noch viel viel schönere Lieder als dieses gäbe, worauf er zu „Herrin des Feuers“ ansetzte und die kalten Feuer den Pavillion in ein Meer aus roter Farbe tauchten . Doch die aufmüpfige Menge war nicht ruhig zu kriegen. Stattdessen entwickelte sich das Ganze mehr und mehr zu einer handfesten Meuterei, man könnte auch Tourstreich dazu sagen, der STS nun entgegen sahen.

Den Kampf um einen geregelten Showablauf allmählich verlierend, griff Eric plötzlich ein ihm zugeworfenes Transparent mit der Aufschrift „Horo“ auf, das er anschließend nichtsahnend der Menge entgegen reckte. Dies war offensichtlich das Stichwort für einige eingeweihte Mitglieder des Fanclubs, die nun überall im Publikum kleine „Horo“-Schildchen verteilten. Begleitet von lautstarken „Horo“ Sprechchören war nun der ganze Saal voll von kleinen Zettelchen, die fordernd den verdutzten Sallys entgegen gehalten wurden, mit dem Zweck die Darbietung dieses alten Klassikers zu erzwingen. Doch STS dachten nicht im Traum daran klein bei zu geben. Mit einem entschlossenen „Singt mal das hier“ griff Kapitän Eric demonstrativ ins Ruder seiner Show und gab den Befehl zum Gegenoffensive. Aus allen Rohren feuernd knallten uns die Sieben „Ohne Liebe“, „Falscher Heiland“ und „Veitstanz“ vor den Bug, um sich dann siegesgewiss und mit verschmitzt-triumphierendem Lächeln in die Zugabenpause zu empfehlen. Die „angezettelte“ Revolte war fürs erste fehlgeschlagen!

Entsprechend vergnügt gaben sich die Akteure, als sie für eine weitere demonstation ihrer Macht zum zweiten Mal auf die Bühne stiegen und mit der neu arrangierten Version von Kruzifix fast aufreizend lässig ihre Muskeln spielen ließen. Das anschließende „Wenn Engel hassen“, ebenfalls in neuem Gewand, nutzte Eric dann dazu, das Publikum auf seine ganz persönliche Weise gefügig zu machen. Bildlich gesprochen sah das so aus: Flug EF09-0403 der Fish-Airlines hob planmäßig um 23:38 von der Startbahn Pavillon 01 ab und landete kurz darauf sicher in Publikums Armen, wo sich prompt der Autopilot für die Einleitung des Rückfluges einschaltete. Hier in Hannover war dieser kleine Stunt zum glück ohne weiteres möglich. Hätte der Fish das selbe in Magdeburg versuchr, er hätte sich sicher sämtliche Gräten gebrochen! (Und das muss ja nun auch nicht sein!)

Mit dieser Geste war dann der erste Zugabenteil beendet. Doch StS wären nicht StS wenn sie nicht noch einen drauf setzen würden. Außerdem brandeten nun wieder die fordernden Julia-Gesänge auf, die zeigten dass hier heute ein Publikum stand, welches mehr wollte als nur die billige Standardnummer. Inständig beharrte der Mob auf sein Recht einer Extrawurst! Doch genau diese klemmten  Subway weiterhin wie eine Möhre vor den sturen Esel. Nach dem Grundsatz, „erst die Arbeit, dann das Vergnügen“ hielten sie eisern an ihrer gesteckten Marschroute fest und spielten das Lied vom „Abendland“, bei dessen Ende sich proforma schonmal 4/7 der Band geflissentlich aus dem Staub machten. Lediglich Ingo, Sugar und David waren noch anwesend, um mit knüppelnden Double-Bass Passagen und gewaltigen Riffs den Engelskrieger vom Schlachtfeld zu führen.

Hatte in Magdeburg an dieser Stelle die Show ihr Ende gefunden, war hier und heute jedoch noch lange nicht ans Aufhören zu denken. Um ehrlich zu sein habe ich auf meinen bisherigen 10 Konzerten, die ich bisher von StS sehen durfte, noch kein solch beharrliches Publikum erlebt: Als wenn niemand es wahr haben wollte, dass das Ende des Konzertes schon gekommen war, blieben beinahe Alle vor der Bühne stehen und skandierten laut „Horo“. Wie von Sinnen wurde bis in die letzten Reihen auf den Boden gestampft, um endlich das ersehnte Glück zu erzwingen. Und die Aktion hatte Erfolg! Keine zwei Minuten später hüpfte ein Quartett, bestehend aus Ingo, Eric, Simon und Bodenski auf die Bühne, von dem letzterer dann auf dramatische Weise das Wort ergriff: „Ihr wisst schon, dass wir das seit zwei Jahren nicht geübt haben oder? Also ihr seid schuld wenn wir uns versingen!“. Da wollte sich doch nicht etwa jemand drücken? Da hatte nicht zufällig einer die Hosen voll? Wie dem auch sei, gescherzt und beherzt schritten Eric, Simon und Bodenski zur tat und verwandelten den Pavillion in einen singenden klatschenden Hort des Frohsinns, den man gegen nichts in der Welt eintauschen mochte. Selbst Ingo, der völlig Arbeitslos die Bühne geentert hatte ließ sich vom Überschwang der Gefühle anstecken und verdingte sich als schwungvoll umhertänzelnder Animateur mit der Lizenz mit zum Zufreuen.

Nachdem sich das kleine Stelldichein viel zu schnell und mit absichtlichem Versinger, wieder aufgelöst hatte, folgte dann für jeden sichtbar die Erklärung für all den groben Unfug: Ein Transparent des Fanclubs „Sallys Jünger“ auf der Bühne verkündete von schelmischem Spiel im Stile der versteckten Kamera. Foppt die Engelskrieger, sozusagen!

Was der FC und vor allem die Band mit Sicherheit nicht erwartet hatten, war die Eigendynamik, die dieser kleine manipulative Eingriff inzwischen entwickelt hatte: Die gierige Meute war immer noch nicht satt und bewegte sich keinen Millimeter vom Fleck. Selbst das Einsetzen der Abbaumusik und Backlinerin Mels Erscheinen auf der Bühne konnten die Lawine nicht aufhalten, die nun in akustischer Form talwärts rollte. „Bluuuut Blut Räuber saufen Blut“ schallte es unverdrossen aus Hunderten von Kehlen. Niemand verschwendete auch nur einen Gedanken daran sich von der Stelle zu bewegen und so blieb der Band gar nichts anderes übrig, als sich zum mittlerweile fünften Mal auf die Bühne zu begeben und dem Volk endlich das Opium zu geben, nach dem es so sehnlich verlangt hatte „Julia und die Räuber“. Damit war nach gut zwei Stunden das Werk getan. Erschöpft vom Toben und stickiger Luft ließ das Publikum von seinem Opfer ab und die Band konnte sich mit Blick auf die anstehende DVD-Produktion am übermorgigen Freitag in den hart erkämpften Feierabend schleppen.

Zurück bleibt das Gefühl, heute ein außergewöhnliches Konzert erlebt zu haben, bei dem eine bestens aufgelegte Band auf ein zunächst zurückhaltendes Publikum traf, welches sich später als schlafender Riese entpuppte. Durch den erfolgreichen „Tourstreich“ des FC entstand zudem eine ganz eigene Dynamik. Der Vergleich dieses Konzertes mit dem in Magdeburg ist daher kaum zu ziehen. Vor allem, weil STS heute einige ihrer alten Rituale, wie die für verbannt gehaltene Feuerspuckernummer und Erics „Hecht“-Sprung wieder aufgriffen und somit dem ganzen einen nicht zu unterschätzendes I-Tüpfelchen aufsetzten. Zudem war es schon zu sehen, dass die Anspannung des zweiten Tourkonzertes einer gelösten Lockerheit gewichen war. Wer an diesem Abend im Pavillion zu Hannover seinen Eintritt gelöst hatte, bekam wahrlich etwas geboten! Daumen hoch für dieses denkwürdige Konzert!

Bis zum nächsten Mal,
euer Ritti!

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